Heinrich von Kleist, Prinz Friedrich von Homburg - Inhaltsangabe
450 Wörter, 2.600 Anschläge
Prinz Friedrich von Homburg sitzt schlafend, geschwächt von der Schlacht gegen die Schweden, im Garten des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg. Träumend flicht er einen Lorbeerkranz. Der Kurfürst und sein Gefolge treten in den Garten und wundern sich über den Prinzen. Der Kurfürst will sich einen Spaß erlauben, windet eine goldene Kette in den Lorbeerkranz des Prinzen und weist seine Nichte, die Prinzessin Natalie von Oranien, an, sie dem Prinzen zu übereichen. Sie erschreckt den Prinzen damit so sehr, dass sie beim Zurückweichen ihren Handschuh verliert. Diesen hält der Prinz in der Hand, als er erwacht und sich der vergangenen Nacht zu entsinnen versucht.
Am anderen Morgen wird das Vorgehen für die bevorstehende Schlacht besprochen. Da der Prinz bereits bei zwei Schlachten kläglich versagt hat, soll er auf Geheiß des Feldmarschalls in der kommenden und sehr entscheidenden Schlacht im Hintergrund bleiben. Der Prinz ist aber fortwährend mit seinem vermeintlichen Traum der letzten Nacht beschäftigt und gibt nicht darauf Acht, was für die bevorstehende Schlacht notiert werden soll. Stattdessen fällt ihm auf, dass Prinzessin Natalie ihren zweiten Handschuh sucht und wird gewahr, dass er den zweiten Handschuh in Händen hält. Er lässt diesen wie zufällig fallen, damit Prinzessin Natalie ihn findet. Dadurch wird für ihn klar, dass sein vermeintlicher Traum aus der vergangenen Nacht wahr sein muss.
Darauf zieht er in die Schlacht, der Zuneigung Natalies gewiss und ebenso der Liebe des Königs. So greift er während der Schlacht, ohne Rücksprache mit dem kommandierenden Feldmarschall, in das Kriegsgeschehen ein und führt seinen König zum Sieg. Wegen militärischen Ungehorsams wird er zum Tode verurteilt.
Unverständnis über die Verurteilung des Prinzen und dessen Ergebenheit dem Kurfürsten gegenüber - er ist sogar gewillt in den Tod zu gehen -, veranlassen sowohl Prinzessin Natalie als auch die Rittmeister beim Kurfürst um Begnadigung zu ersuchen. In einer Anhörung, bei der die Rittmeister und Prinzessin Natalie anwesend sind, drängt Graf Hohenzollern darauf, den Spaß, den sich der Kurfürst nächtens mit dem Prinzen erlaubt hat, als Ursache für das Fehlverhalten des Prinzen zu werten und ihn damit zu entlasten. Die letzte Bitte des Prinzen Friedrich von Homburg, die Vermählung der Prinzessin Natalie mit dem Schwedenkönig nicht zu zulassen, und die Aufforderung die Kampfhandlungen wieder aufzunehmen, geben dem Kurfürst zu denken. Die eigentliche Lösung bringt jedoch die erklärte Einsicht des Prinzen in die Rechtmäßigkeit des Todesurteils. Der Kurfürst schickt den Prinzen daraufhin zwar zunächst zurück in den Kerker, aber im Gespräch mit seinen Rittmeistern eröffnet er diesen den Wiederbeginn des Krieges in drei Tagen und zerreißt das Todesurteil des Prinzen.
Dem Aufruf des Kurfürsten folgend, finden sich schließlich alle Beteiligten im Garten ein. Er überreicht der Prinzessin die Kette mit dem Lorbeerkranz, die diese dem Prinzen von Homburg umlegt. Der Prinz durchlebt seinen nächtlichen Traum erneut.
Autorin: Kristina Tschudnowa im Rahmen des Proseminars "Heinrich von Kleist: Drama" an der Universität Paderborn, Sommersemester 2006. Dozent: Dr. Stefan Elit