Heinrich von Kleist, Der zerbrochne Krug - Inhaltsangabe
230 Wörter, 1.500 Anschläge
Der Dorfrichter Adam war nächtlicherweise zu Eva Rull ins Haus geschlichen. In der Dunkelheit von Ruprecht, dem Verlobten des Mädchens, zum eiligen Rückzug gezwungen, wurde er von diesem bei der Flucht mit der Türklinge auf den Kopf geschlagen und mußte zerschunden, mit Zurücklassung seiner Perücke, davon. Bei der Prügelei ist ein wertvoller Krug zerbrochen. Frau Martha Rull hält Ruprecht für den Täter. Sie kommt zum Gerichtstag, den jungen Burschen, der nun auch von Eve, die er für treulos hält, nichts mehr wissen will, zu verklagen.
Der Gerichtsverhandlung wohnt der auf einer Inspektionsreise befindliche Gerichtsrat Walter bei. Dem Richter Adam ist bei der Sache nicht wohl und er sucht durch allerlei Wendungen zu verhüten, daß die Wahrheit an den Tag kommt. Namentlich weiß er Eva zum Schweigen zu verpflichten, da er droht, sonst ihren Geliebten als Soldaten nach Indien zu schicken. Walter ahnt den Zusammenhang. Wie nun auch noch von einer Nachbarin Adams Perücke gebracht wird, die sie am Spalier hinter Marthas Haus gefunden, fordert er den Richter auf, zum Spruch zu kommen. Adam verurteilt den Ruprecht zu Gefängnisstrafe. Das hält Eva jedoch nicht aus - sie öffnet jetzt den Mund und erzählt den wahren Hergang der Sache. Adam entflieht, und der Gerichtsrat beruhigt die geängstigte Eva. Durch den wiederherzustellenden Frieden zwischen ihrer Tochter und deren Verlobten Ruprecht beruhigt sich auch Frau Martha Rull über ihren zerbrochenen Krug.
Entstanden in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg