Ernesta Calmberg
Käthchen von Heilbronn
Von jäher Röte überflammt die Wangen,
auf beide Kniee ist sie hingesunken,
und lauschend überwölbt die Hand den bangen,
so raschen Schlag des Herzens, traumestrunken.
In ihren Augen, die noch lichtbefangen,
zu süßem Glanz sich Scheu und Ahnung sammeln.
Sie zittert leis in Keuschheit und Verlangen,
und jauchzend ihre Lippen bebend stammeln:
"Mein hoher Herr –"
Calmberg, Ernesta: Gedichte. Privatdruck. Stuttgart 1939: Strecker und Schröder. S. 47
(»Winter 1930/31«)