Kleistpreis 2005 an Gert Jonke

Eine Information des Kleist-Archivs Sembdner, Heilbronn


Pressemeldung der Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft

Laut Mitteilung des Präsidenten der Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft, des Kölner Literaturprofessors Günter Blamberger, geht der Kleist-Preis 2005 an den österreichischen Schriftsteller Gert Jonke. Er erhält die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung am 20. November in Berlin während einer Matinée im Berliner Ensemble. Die Laudatio hält der Intendant der RuhrTriennale und künftige Leiter der Salzburger Festspiele, der Regisseur Jürgen Flimm, als von der Jury der Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft gewählter Vertrauensmann. Das Preisgeld geben die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie die Ministerien für Wissenschaft, Forschung und Kultur der Länder Berlin und Brandenburg. Der Preis hat eine lange Tradition. In den zehner und zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts wurden Hans Henny Jahnn, Bertolt Brecht, Robert Musil oder Anna Seghers ausgezeichnet. Nach der Wiederbegründung des Preises 1985 hießen die Preisträger u.a. Alexander Kluge, Thomas Brasch, Heiner Müller, Ernst Jandl, Monika Maron, Herta Müller, Hans Joachim Schädlich, Dirk von Petersdorff, Barbara Honigmann, Judith Hermann, Albert Ostermaier, Martin Mosebach oder zuletzt Emine Sevgi Özdamar. Gert Jonke, geb. 1946 in Klagenfurt, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern Österreichs. Für seine Romane, Erzählungen, Schauspiele, Hörspiele und Drehbücher (u.a. "Geometrischer Heimatroman", "Schule der Geläufigkeit", "Insektuarium", "Chorphantasie") erhielt er zahlreiche Preise, 1977 den Erich-Fried-Preis und den Franz-Kafka-Literaturpreis, 2002 den Großen Österreichischen Staatspreis für Literatur. In diesem Herbst sind zwei neue Theaterstücke von Gert Jonke zu sehen, die er für die RuhrTriennale und das Wiener Burgtheater geschrieben hat: "Seltsame Sache" und "Die versunkene Kathedrale". (Diese Information ersetzt unsere Meldung vom 4. Oktober 2005, die wir mangels anderer Informationen der Tagespresse entnommen hatten)

Reden zur Preisverleihung

Die Rede des Kleistpreisträgers Jonke samt Laudatio von Jürgen Flimm erscheint üblicherweise im nächsterreichbaren Kleist-Jahrbuch, also wohl Ende 2006. Sollten die Redetexte vorab gedruckt werden, werden wir dies hier anzeigen.